DecompileD 2025
Die DecompileD ist eine Konferenz für alle, die sich durch die Welt der Softwareentwicklung bewegen und sich an einem Ort gebündelt über Innovationen, Trends, Best Practices sowie neue Technologien informieren und austauschen wollen. Sie findet jährlich – die zwei großen Buchstaben im Namen verraten es – in unserer Heimatstadt Dresden statt. Ein Grund mehr, uns die Konferenz mit ihren vielen spannenden Vorträgen nicht entgehen zu lassen. Die Schwerpunkte in diesem Jahr lagen eindeutig auf Künstlicher Intelligenz und gutem Teamwork. Was wir für uns von der DecompileD mitgenommen haben, erfahren Sie hier im Recap.
Die Keynote: Warum machen wir das eigentlich?
Zur Eröffnung der Konferenz sprach Sven Peters, Developer Advocate von Atlassian, über die Herausforderungen moderne Softwareentwicklung, vor allem wenn es darum geht, eine gesunde Balance zwischen Entwicklungsgeschwindigkeit und Code-Qualität zu halten während immer höhere Produktivität erwartet wird. Wichtig sei, dass man dabei eine gute Developer Experience kultiviert, denn auch diese Größe lasse sich messen und verbessern. Auf Produktivität möge ein Augenmerk liegen, aber man solle dabei nicht den Blick dafür verlieren, was eigentlich die Freude von Entwicklerinnen und Entwicklern an ihrem Beruf ausmacht.
Code: „Naheliegend“ ist nicht immer „richtig“
Neben dem sehr prominenten Thema KI waren wir in diesem Jahr vor allem auf die Vorträge mit Best Practices aus den verschiedensten Bereichen gespannt. In Sachen Coding gefiel uns der Vortrag von Andreas Roth, der am Beispiel einer Frontend-Technologie zeigte, wie “Don’t repeat yourself“ (DRY) als Mantra der Entwicklung auch zu übermäßig starrem und komplexem Code führen kann. Deshalb sei es wichtig, hier auch mit Abstraktionsebenen zu arbeiten. Da auch diese mit Nachteilen verbunden sein können, müsse man stets abwägen. Andreas präsentierte hierfür eine einfache, dreieckige Grafik aus Wiederverwendbarkeit, Interface-Komplexität und Scope, in welche man seine Komponenten einordnen kann. Diese Methode wollen wir auf jeden Fall erproben.
Kundenwünsche wirklich verstehen
Als Dienstleister müssen wir selbstverständlich immer in der Lage sein unsere Kunden und ihre Wünsche zu verstehen. Martin Betz betonte in seinem Vortrag, dass es allerdings nicht nur darum gehe, Kundenwünsche zu erfüllen. Man solle bei jedem Feature hinterfragen, ob es auch wirklich zur Kernfunktionalität einer Anwendung beiträgt und ob es nicht auch andere Wege dafür gibt. Es ginge vor allem darum, sich in die Situation von Kunden hineinzuversetzen und diese bestmöglich zu beraten. Vor allem dann, wenn es diesen schwerfällt, ihre Wünsche klar zu formulieren. Obwohl das alles natürlich nichts neues ist, fanden wir es wichtig, diese Dinge noch einmal kompakt vor uns zu sehen. Auch wenn Martins Vortrag eher an große Unternehmen gerichtet war, die mehr eigene Produkte für Endkunden entwickeln, können wir aus seinem Grundansatz einiges für uns mitnehmen.
Künstliche Intelligenz jetzt und in Zukunft
Dass KI im Moment auch beim Thema Entwicklung oft die Diskussionen bestimmt, dürfte niemandem in unserer Branche entgangen sein. Klar, dass sie daher auch auf einer Konferenz wie der DecompileD einen großen Platz einnimmt. Wir haben uns gleich zwei Vorträge dazu angehört:
Bei Yishai Beeri ging es um den Impact von KI auf DevOps Workflows und wie diese sich entwickeln werden, um mit dem raschen Fortschritt mitzuhalten. Yishai sagte, dass sich der Trend fortsetzen und Code in Zukunft signifikant mehr durch automatisierte Agents erstellt werden wird und es Prozesse geben muss, diesen dann noch von Menschen in sinnvollem Maße überprüfen zu lassen. Es gelte dabei auch festzustellen, wo am Ende nur das Resultat eines automatisierten Tests relevant und an welcher Stelle der zweite oder auch der dritte Blick eines Menschen erforderlich ist.
Über den Unterschied zwischen Mythos und Realität, bezogen auf die Frage ob KI eines Tages Entwicklerinnen und Entwickler ersetzen wird, sprach Stefan Queißer in seinem Vortrag. Die Antwort ist bereits an vielen Stellen geäußert worden: Nein, aber der menschliche Anteil könnte sich in Zukunft auf einer höheren Ebene als dem reinen Schreiben von Code bewegen. Interessant war vor allem Stefans Ansicht, dass Künstliche Intelligenz erst dann einen Mehrwert bietet, wenn sie ihre Aufgaben unsichtbar im Hintergrund erledigt und der Mensch lediglich ein dafür vorgesehenes Interface erhält. Das schließt ein, dass man dann auch nicht zwangsläufig wissen muss, dass gerade ein LLM oder etwas Vergleichbares mitläuft. Kurz: Solange man die Ergebnisse einer KI prüfen und korrigieren muss, kann sie keine menschliche Arbeit ersetzen.

Unsere DecompileD 2025
Insgesamt ist die DecompileD eine sehr gut organisierte Konferenz, die mehrere hundert Menschen in den OSTRA Dome nach Dresden gelockt hat. Zwischen den vielen interessanten Vorträgen gab es genug Möglichkeiten für Austausch und Networking in angenehmer Atmosphäre. Besonderes Highlight war die Tatsache, dass die meisten Vorträge gleichzeitig in einem Raum abliefen. Das Publikum bekam zu diesem Zweck Kopfhörer und konnte zwischen den Kanälen der jeweils Vortragenden umschalten. Ein gutes Feature, damit man nichts verpasst, falls man sich spontan für ein anderes Thema entscheidet. Bei so viel Komfort auf einer derart angenehmen Konferenz sind wir gern im nächsten Jahr wieder mit dabei!