TYPO3 Developer Days 2024

Technologie | Veranstaltungen

Vom 1. bis 3. August 2024 fanden wieder die TYPO3 Developer Days statt, das jährliche Zusammenkommen von Entwicklerinnen und Entwicklern aus der TYPO3 Community. Erneut versammelten sich ca. 300 Menschen im Karlsruher GenoHotel, um nach drei Tagen voller spannender Sessions und angeregter Diskussionen zwischen den Programmpunkten jede Menge interessante Infos und Tipps mit nach Hause zu nehmen. Für uns fuhr wieder unsere Entwicklerin Annett nach Baden-Württemberg, um nicht nur das Neueste aus der TYPO3 Community mitzubringen, sondern auch um selbst einen Vortrag zu halten. Erfahren Sie in unserem Recap mehr über ihre und andere Sessions und darüber, welche Themen gerade das TYPO3-Universum bewegen.

 

Der Donnerstag: Keynote, KI und Konfigurationen

 

Nachdem die Developer Days für Annett als Co-Lead des TYPO3 UX Teams bereits am Mittwoch mit dem alljährlichen Treffen der Teamleads begannen, war der Startschuss für die übrige Community die Keynote von Benni Mack am Donnerstagmorgen. Der TYPO3 Project Lead sprach über die Zukunft des CMS und die Neuerungen des kommenden Releases von Version 13 am 15. Oktober. Außerdem stellte er die provokante Frage in den Raum, ob man mit Blick auf KI in Zukunft überhaupt noch ein CMS wie TYPO3 brauchen wird. Seine Antwort: Künstliche Intelligenz ist da, um zu unterstützen, den Unterschied werden aber weiterhin die Menschen machen, die TYPO3 tagtäglich benutzen und weiterentwickeln.

 

Nach der Keynote stellte Oliver Bartsch eine Reihe neuer APIs vor und erklärte ihre Verwendung sowie die Integration in bestehende Systeme. Mit diesen Schnittstellen sind wir in der Lage, TYPO3 je nach Kundenbedürfnis zu erweitern und anzupassen. Herauszuheben ist dabei einerseits die Hotkey API, welche es ermöglicht Tastaturkürzel für verschiedene Funktionen im Backend zu hinterlegen und damit die Redaktionsarbeit erleichtert und andererseits die Pageview Content Object API , die durch schnelleres Rendering im Frontend die Arbeit von Integratoren erleichtert. Außerdem ging Oliver darauf ein, dass das weboptimierte Bildformat webP nun standardmäßig ausgeliefert wird und nicht länger umständlich generiert werden muss und dass Vektorgrafiken von nun an nativ im TYPO3 Backend zugeschnitten werden können. Zum Schluss demonstrierte er noch die neuen detaillierten Statusinformationen, welche via Konfiguration im Seitenbaum sichtbar gemacht werden können. Mit diesen und vielen anderen neuen Funktionen bietet TYPO3 mehr Möglichkeiten für Redaktionsteams und macht ihre Arbeit leichter.

 

Im Anschluss folgte Benjamin Franzkes Präsentation des neuesten TYPO3 Features: Site Sets. Damit können Settings und Konfigurationen in Sets zusammengefasst und gespeichert werden. Auf diese Voreinstellungen kann man beispielsweise in Multisite-Architekturen zurückgreifen, um sie auf neue Seiten anzuwenden und diese nicht jedes Mal neu konfigurieren zu müssen. Das Feature verbessert so die Maintenance eines TYPO3-Systems und schafft veraltete Konfigurationswege langsam ab.


Es folgte ein Erfahrungsbericht von Fabian Stein über den Einsatz von KI in Kundenprojekten und in der Projektentwicklung, Er hat evaluiert, wie wichtig das Thema im Moment im Agenturumfeld ist und welche Hürden genommen werden müssen, um überhaupt mit KI entwickelte Produkte anbieten zu können. Kunden sind in der Regel interessiert, aber bezüglich konkreter Use Cases unschlüssig. Agenturen müssen, so Fabian, Erfolgsgeschichten erzählen und beraten, um Kunden aufzuklären und Ängste zu nehmen.

 

Nach der Coffee Break entschied sich unsere Entwicklerin Annett, die Session von Alexander M. Turek mit dem Titel Deep Dive into Symfony’s Injection Component zu besuchen. Dependency Injection kommt bei der Entwicklung von Extensions im TYPO3-Umfeld tagtäglich zum Einsatz, um die Abhängigkeiten einzelner Komponenten im Quellcode korrekt und automatisiert darzustellen. Die Wenigsten wissen aber, wie das im Detail unter der Oberfläche funktioniert. Wir können das neu gewonnene konzeptionelle und technische Verständnis jetzt einsetzen, um unsere Arbeit in diesem Bereich zu optimieren.

 

Den Donnerstagabend bestimmte traditionell die Coding Night, die von der versammelten Community dazu genutzt wird, bis spät in die Nacht an Verbesserungen für TYPO3 zu arbeiten.

 

Der Freitag: TYPO3 v13, Kernfeatures und Cyber Security

 

Annetts erste Session am Morgen trug den bezeichnenden Titel Little Gems in TYPO3 v13 und wurde von Jigal van Hemert gehalten. Er sprach über viele Features der kommenden Version, die es aus Platzgründen nicht in die Außenkommunikation von TYPO3 geschafft haben. So haben Integratorinnen und Integratoren jetzt die Möglichkeit, über DownloadPresets Felder und Informationen für die Downloadfunktion vorzukonfigurieren. Außerdem lassen sich nicht funktionierende Weiterleitungen über das Redirects-Modul nun einfacher finden. Mit diesem Vortrag wurde das Bild davon, welche Verbesserungen die Version mit sich bringen wird, für die anwesenden Entwicklerinnen und Entwickler vervollständigt.

 

Anschließend hielt Benni Mack seine zweite Session der TYPO3 Developer Days – diesmal zum Thema Language Overlay. Das Multilanguage Handling sowie Versionierung und Publizierung mit dem Feature Workspaces ist bekanntlich ein Kernbestandteil von TYPO3. Er gab technische Insights dazu, wie Verknüpfungen von Inhalten auf Seiten über verschiedene Sprachen und Versionen (Publizierungsebenen) hinweg gespeichert werden, um so ein besseres Verständnis für die Datenspeicherung in TYPO3 im Allgemeinen herzustellen. Benni ging auch darauf ein, dass es beim Handling von Übersetzungen teilweise noch Potenzial für Verbesserungen gibt. Daran werde gearbeitet, die genaue technische Lösung stehe aber noch nicht fest.

 

Die folgende Session von Oliver Hader widmete sich dem wichtigen Thema Cyber Security. Der TYPO3 Security Team Lead zeigte eine Reihe von möglichen Angriffsvektoren auf und erklärte, wie Sicherheitslücken vermieden werden können. Obwohl er nur einen Bruchteil dieses Themenfeldes abdecken konnte, gelang es ihm sehr gut, dafür zu sensibilisieren, wie schnell Sicherheitsprobleme entstehen können und warum es so wichtig ist, sich darum zu kümmern.

 

Wie immer auf den TYPO3 Developer Days gab es auch diesmal die Möglichkeit, mal die Augen vom Bildschirm zu nehmen und sich zu entspannen. Hierfür sorgte der Atemcoach Stefan Völker mit einigen Übungen. Den Abend verbrachten die Besucherinnen und Besucher mit lockerem Beisammensein oder dem Mitfiebern bei den parallel laufenden Olympischen Spielen.

 

Der Samstag: Erfahrungen sammeln und Best Practices einsetzen

 

Der Samstag begann mit einem Rückblick auf das TYPO3 Surfcamp auf Fuerteventura, welches dieses Jahr zum ersten Mal stattgefunden hat. Dort wird nicht nur gesurft, sondern vor allem der TYPO3-Nachwuchs fit gemacht. Junge Entwicklerinnen und Entwickler erhalten hier die Chance, anhand gestellter Aufgaben dazuzulernen und ihre Skills zu verbessern. Dieses Jahr stand dabei der praktische Einsatz des bereits erwähnten neuen Features Site Sets im Mittelpunkt. Julia Miller, Suanne Moog und Benjamin Franzke berichteten ausführlich von den gesammelten Erfahrungen. Das Surfcamp kam so gut an und war so erfolgreich, dass es 2025 wieder stattfinden wird.

 

Die anschließende Session von Helmut Hummel beschäftigte sich mit der Lösung für ein praktisches Problem. Da die Auslieferung von Assets auf einer Website maßgeblichen Einfluss auf die Performance hat, sollten zum Beispiel Bilder nicht immer in der höchstmöglichen Auflösung ausgeliefert werden, sondern stets für die gerade genutzte Auflösung optimiert sein. Hummel demonstrierte die korrekte Verwendung solcher Responsive Images und wie sie zentral konfiguriert werden können, um die Ladezeit einer Website gering zu halten.

 

Am frühen Nachmittag war es dann endlich so weit: Unsere Entwicklerin Annett hielt ihre eigene Session zum Thema Barrierefreiheit. Dabei sprach sie darüber, warum Barrierefreiheit in Deutschland ein wichtiges Thema ist und wie die kommenden gesetzlichen Regelungen dies noch untermauern. Außerdem ging sie anhand eines Beispiels ausführlich darauf ein, ab wann eine Website barrierefrei ist und wie sie sich darauf testen lässt. Dazu gehörte natürlich auch die Schilderung eines Testablaufs und konkrete Handlungsanweisungen nach dem Testergebnis. Barrierefreiheit ist seit jeher ein wichtiges Thema für webit! und wir sind stolz, dass unsere Annett dies dem Publikum der TYPO3 Developer Days näherbringen konnte.

 

Den letzten Abend der Convention nutzte die Community für ein großes Social Event um sich bei Drinks und Buffet zu vernetzen und sich über den spannenden Input der letzten drei Tage auszutauschen. Und genau wie die Community zählen wir jetzt schon die Tage bis zu den TYPO3 Developer Days 2025.